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Teuflische Tradition: Krampuslauf
Jedes Jahr Anfang Dezember verwandeln sich viele Straßen in Österreichischen Orten zu teuflischen Schauspielen. Es ist Zeit für den Krampuslauf. Wir erforschen die lange Tradition im Alpenland und tauchen kurz in die Geschichte ein.
Am Vorabend des Nikolaustags, wird der Krampustag gefeiert, der 5. Dezember. Manchmal wird der Nikolaus auch an einem der Tage von einem Krampus begleitet.
Laut einigen Quellen entstand der Brauch Mitte des 17. Jahrhunderts. Begleitet von Schreckgestalten und Teufeln geht der Nikolaus von Haus zu Haus und beschenkt die braven Kinder. Die bösen Kinder werden wiederum vom Krampus bestraft. Seit dem bildeten sich Krampuspassen (so werden die Gruppen genannt) gleichzeitig mit dem Aufkommen vom Perchtenlauf. Bei dem nur wehrfähige, unverheiratete Männer teilnehmen dürfen.
Heute gibt es unzählige Krampusläufe verbreitet über ganz Österreich, Südtirol, Bayern und die Schweiz. Jede Region hat natürlich ihre charakteristischen Eigenmerkmale. In Osttirol findet zum Beispiel außerhalb der normalen Schauläufe das Tischziehen statt. Dabei setzen sich einige freiwillige Männer hinter einen großen massiven Holztisch und versuchen dabei sich gegen einen Ansturm von Krampussen zu wehren. Wenn die Gegner es schaffen, den Tisch umzukippen oder weit genug vom Startpunkt wegzuziehen, haben sie gewonnen. In Osttirol findet außerdem einer der spektakulärsten Krampusumzüge statt, wo auch ein traditioneller Krampuswurf stattfindet. Dabei ranggeln Krampusse mit sogenannten „Raufbolden“, alles freiwillig, natürlich.
Im Gasteinertal im Salzburgerland sind jeden Dezember zwischen 80 und 100 Passen unterwegs. Sie ziehen mit Engerl und Nikolaus von Haus und Haus und bitten um Einlass. Die „Braven“ werden von Nikolaus und Engel belohnt, die „Schlimmen“ von den Krampussen bestraft. Wenn zwei Passen aufeinandertreffen findet ein kräfteraubendes Begrüßungsritual statt, wobei sich die zwei Vorteufel und später die weiteren Krampusse begrüßen und gegenseitig anrempeln. Zum Schluss wünschen sich die Passen „A guads Weitageh‘, treu in guadn oidn Brauch“ (Ein gutes Weitergehen, treu dem guten, alten Brauch).
Am 5. und 6. Dezember kann man vielerorts das teuflische Schauspiel beobachten und mit Glühwein und Punsch mitfeiern, wenn man sich traut.
Feiert die Krampusse und Hexen mit einem Gläschen Teufelskräuter oder Hexenfeuer- einfach teuflisch lecker!
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